Bosnien-Herzegowina
- Hauptstadt: Sarajewo
- Landesfläche: 51.129 km²
- Einwohner/innenanzahl: ca. 3,2 Mio.
- Amtssprachen: Bosnisch, Serbisch, Kroatisch, mit lateinischem (Bosnisch/Kroatisch) und kyrillischem Alphabet (Serbisch)
Sarajewo
In enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Zivile Angelegenheiten, den Bildungsministerien beider Entitäten und aller Kantone in BA (Bosnien und Herzegowina) und der Agentur für Vor-, Grund- und Mittelschulbildung implementiert das OeAD-Regionalbüro in Sarajewo Bildungsprojekte in den Kooperationsschwerpunkten Reform der Berufsbildung, schulisches Bildungs- und Qualitätsmanagement und die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Berufsbildung.
Schwerpunkte:
- Stärkung der Kooperation Schule - Wirtschaft
- Bildungs- und Qualitätsmanagement
- Reform der Berufsbildung
Beispiele:
Eine arbeitsmarktrelevante und qualitativ hochwertige Berufsbildung ist eine der Grundvoraussetzungen für die nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft. Die Förderung einer innovativen und wettbewerbsfähigen beruflichen Aus- und Weiterbildung ist daher Ziel der "Schlussfolgerungen von Riga" der für Berufsbildung zuständigen Ministerien der EU-Mitgliedsländer und jener Länder, die sich im Beitrittsprozess befinden. Im Auftrag des Ministeriums für Zivile Angelegenheiten hat der OeAD relevante Stakeholder aller 13 für Berufsbildung zuständigen Bildungsministerien, Verwaltungsbehörden, Schulen, Sozialpartner sowie Vertreter/innen der Wirtschaft in Bosnien-Herzegowina auf Basis der Beschlüsse von Riga in der Entwicklung eines gesamtstaatlichen strategischen Dokuments zur Verbesserung der Qualität und Relevanz der Berufsbildungssysteme in Bosnien-Herzegowina begleitet. Für jeden der fünf Schwerpunktbereiche der "Schlussfolgerungen von Riga" wurden in einem breiten Konsultationsprozess die entsprechenden Entwicklungsprioritäten identifiziert. Ende Jänner 2021 wurde das strategische Dokument zur "Verbesserung der Qualität und Relevanz der Berufsbildung in Bosnien-Herzegowina 2021-2030" im Rat der Bildungsminister/innen verabschiedet und ist damit Grundlage für die Entwicklung der Berufsbildungssysteme in allen Landesteilen. Der OeAD wurde bei der Entwicklung dieses Dokumentes durch die ETF, der Europäischen Stiftung für Berufsbildung, unterstützt.
Zur Implementierung des strategischen Dokuments unterstützt der OeAD einerseits Bildungsministerien in Bosnien-Herzegowina in der Identifikation von Schwerpunkten für die jeweiligen Berufsbildungssysteme und andererseits gemeinsam mit Partnerorganisationen den Erfahrungsaustausch in der Umsetzung von Berufsbildungsreformen auf staatlicher Ebene:
Von Februar bis Mai 2022 fanden sechs. "Policy Round Tables" mit insgesamt 118 Stakeholdern zur Erhebung der Entwicklungsprioritäten in den Berufsbildungssystemen in fünf Kantonen der Föderation und der Republika Srpska statt. Es wurden konkrete Aktionspläne für sechs Berufsbildungssysteme ausgearbeitet und zwei davon weiterentwickelt und präsentiert. Seit 2023 findet eine große VET (Vocational Educational Training) Konferenz statt, auf der sich Stakeholder national und international vernetzen und austauschen sowie best practices präsentieren.
Direkte Zielgruppe:
- Bildungsministerien
- Ministerien für Arbeit und Soziales
- Pädagogische Institute
- Agentur für Vor-, Grund- und Mittelschulbildung in BA
- Wirtschaftskammern
- Arbeitgeberverbände
- Agentur für Arbeit
- Berufsbildende Schulen (Schulleiter/innen, Lehrpersonal an berufsbildenden Schulen)
Indirekte Zielgruppe:
- alle nationalen und internationalen Organisationen, die Projekte in der Berufsbildung in BA durchführen
(Laufzeit: 2022-2024)
Die Rolle der Fachpraxiskoordinatorinnen und -koordinatoren (FPK) in der Berufsausbildung ist vielschichtig. Grundsätzlich bilden sie die Schnittstelle zwischen der Schule und dem Betrieb, koordinieren die praktische Ausbildung in der Schule und beim Arbeitgeber/der Arbeitgeberin in beiden Ausbildungsformen (dual und vollschulisch), arbeiten eng mit fachpraktischen Lehrpersonen und Ausbilder/innen im Betrieb zusammen und unterstützen diese bei der Durchführung der praktischen Ausbildung. Ihre Arbeit leistet damit einen wichtigen Beitrag zur effektiven Nutzung der beiden Lernorte Schule und Betrieb und damit generell zur Qualität der fachpraktischen Ausbildung.
Ziel des Projekts ist die Erhöhung der Qualität der beruflichen Bildung durch effektive Qualitätsentwicklung von betrieblichem Lernen mit Fokus auf der Rolle und den Aufgaben der Fachpraxiskoordinatorinnen und-koordinatoren. Aufbauend auf den Bedarfserhebungen bei den zuständigen Bildungsbehörden in allen drei Partnerländern wurden für das Regionalprojekt vier gemeinsame Projektschwerpunkte identifiziert:
- Bedarfsgerechte Verankerung der Rolle und Aufgaben der Fachpraxiskoordinatorinnen und -koordinatoren.
- Standardisierung von Verfahren und Prozessen als wichtigen Aspekt für die Qualitätsentwicklung in der Arbeit der Fachpraxiskoordinatorinnen und -koordinatoren.
- Bedarfsgerechte Weiterentwicklung von Kompetenzen der Fachpraxiskoordinatorinnen und -koordinatoren..
- Qualitätsentwicklung und -sicherung durch Einführung von QA-Mechanismen für die Arbeit der Fachpraxiskoordinatorinnen und -koordinatoren..
Projektergebnisse:
- Auf Basis breiter Konsultationsprozesse sind standardisierte Prozesse und Verfahren in der Arbeit der Fachpraxiskoordinatorinnen und -koordinatoren in den Berufsbildungssystemen der Republika Srpska und der Kantone Tuzla und Westherzegowina definiert und an 10 Schulen pilotiert.
- Diese standardisierten Prozesse gemeinsam mit den zur Implementierung notwendigen Instrumenten stehen in einem Manual/Guide allen Fachpraxiskoordinatorinnen und -koordinatoren zur Verfügung.
- Durch eine bedarfsgerechte Fortbildung sind die Kompetenzen von Fachpraxiskoordinatorinnen und -koordinatoren von 50 berufsbildenden Schulen weiterentwickelt und gestärkt.
- Mechanismen zur Qualitätsentwicklung der Arbeit der FPK sind definiert, in den Schulen der Pilotregionen eingeführt, den anderen Bildungsbehörden in Bosnien und Herzegowina präsentiert und zur Verfügung gestellt worden.
Direkte Zielgruppen:
- Schulleitungen und Fachpraxiskoordinatorinnen sowie -koordinatoren von 10 Pilotschulen
- Fachpraxiskoordinatorinnen und -koordinatoren von 50 berufsbildenden Schulen
- 3 Bildungsministerien
- 3 Pädagogische Institute
- 3 Wirtschaftskammern
Indirekte Zielgruppen:
- Schulleitungen, Lehrpersonen, Fachpraxiskoordinatorinnen und -koordinatoren sowie Schüler/innen an 145 berufsbildenden Schulen
- Wirtschaftsbetriebe
- 13 Bildungsministerien
(Laufzeit: 2023-2024)
Gesetzliche Rahmenbedingungen, die eine qualitativ hochwertige und auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes abgestimmte Berufsbildung ermöglichen, sind eine Voraussetzung für erfolgreiche Berufsbildung. So wird der Kanton West-Herzegowina bei der Entwicklung eines neuen Gesetzes zur Berufsbildung und dazugehörigen Verordnungen unterstützt.
In einem breiten Konsultationsprozess mit allen relevanten Stakeholdern wird an einem Berufsbildungsgesetz gearbeitet.
Direkte Zielgruppen:
- Für die Berufsbildung relevante Ministerien des Kantons Westherzegowina
- Pädagogisches Institut
- Schulleitungen, Fachpraxiskoordinatorinnen und -koordinatoren, Lehrpersonen und Schüler/innen an 4 berufsbildenden Schulen im Kanton
- EU-Integrationsbüro der Regierung des Kantons Westherzegowina
- Unternehmer/innen im Kanton Westherzegowina
Indirekte Zielgruppen:
- 11 Bildungsministerien
- 9 Pädagogische Institute
- 8 Wirtschaftskammern
(Laufzeit: 2021-2024)
Bei der Umsetzung von Bildungsreformen kommt der Schulleitung eine Schlüsselrolle zu. Mit der Einführung neuer Technologien, der zunehmenden Digitalisierung des Lehrens und Lernens, dem gestiegenen Bedarf an Fachkräften, aber auch mit der wachsenden Eigenverantwortung der Schulen für deren Entwicklung und Qualität werden Schulleitungen mit neuen Verantwortungen und Aufgaben konfrontiert. Deshalb brauchen jene, die neu diese Funktion übernehmen, Unterstützung, um ihre Schulen erfolgreich zu führen.
Der neu überarbeitete Leitfaden für alle Schulleitungen im ersten Mandat enthält aktuelle Konzepte zu Leadership sowie Schulmanagement und vermittelt relevante Kenntnisse und Kompetenzen, die für eine erfolgreiche Schulführung erforderlich sind. Der Leitfaden ist eine Aktualisierung der bereits veröffentlichten und weit verbreiteten ersten Auflage. Er wurde von einem lokalen Redaktionsteam in Zusammenarbeit mit allen Bildungsministerien und pädagogischen Instituten in Bosnien-Herzegowina entwickelt und im Juni 2022 präsentiert.
Es werden laufend Fortbildungen mit der Präsentation des neuen Leitfadens für die Leitungen aller Schultypen im ersten Mandat angeboten. Diese Fortbildungen bieten auch die Möglichkeit, sich schulübergreifend mit Kolleginnen und Kollegen aus ganz Bosnien und Herzegowina auszutauschen und zu vernetzen.
Direkte Zielgruppen:
- Schulleitungen im ersten Mandat an allen Schulen in BA Indirekte Zielgruppen:
- 13 Bildungsministerien
- 12 Pädagogische Institute
- Agentur für Vor-, Grund- und Mittelschulbildung in BA