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Einführung neuer Lehr- und Lernstrategien

Die Vermittlung neuer Schlüsselkompetenzen für eine zunehmend diverse, globalisierte Gesellschaft und für sich immer rascher verändernde Arbeitsmärkte ist ein Grundanliegen von Bildung. Dies verbunden mit einer zunehmenden Kompetenzorientierung macht die Entwicklung und Einführung neuer Lehr-/Lernformen und -settings zu einer weiteren Priorität der Bildungsreformen in allen Bereichen, womit auch die Entwicklung entsprechender Aus- und Weiterbildungsangebote und zugehöriger Strukturen für Lehrerinnen und Lehrer einhergeht.

Der Fokus der Arbeit des OeAD liegt auf dem Erfahrungsaustausch in den Bereichen kompetenzbasiertes Lernen und Leistungsbeurteilung, neue Lehr-, Lernsettings für die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen und der Individualisierung von Lehr- und Lernprozessen. Querschnittsbereiche wie Umgang mit Vielfalt und Bildung für nachhaltige Entwicklung sind inhaltliche Schwerpunkte der Arbeit.

Beispiele:

Odesa und Region Odesa: Die Einführung der neuen Bildungsstandards stellt eine der Herausforderungen an die Bildungsinstitutionen der Ukraine dar. Neue Bildungsstandards wurden gesetzlich ausgearbeitet und vom Ministerium für Bildung und Wissenschaft anerkannt und werden seit 2012 etappenweise eingeführt. Neue Lehrbücher und Richtlinien sind vorhanden, jedoch herrscht noch weiterer Unterstützungsbedarf bei der praktischen Implementierung der Bildungsstandards und ihrer Umsetzung im Unterricht. Dazu bedarf es neuer Lern- und Lehrstrategien und damit einhergehend neuer Fortbildungsangebote für Lehrerinnen und Lehrer. Bildungsstandards in der Ukraine werden fächerweise eingeführt und decken jeweils mehrere Fachgebiete ab. Am Beispiel des Faches Mathematik – Grundschule wurden im Rahmen dieses Projekts das Lehrer/innenfortbildungsinstitut Odesa und die methodischen Zentren dabei mit Hilfe von Expertinnen und Experten der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich unterstützt, Fortbildungsangebote und Unterstützungsmaßnahmen für Lehrerinnen und Lehrer zur Umsetzung der Bildungsstandards im Grundschulbereich zu entwickeln und diese dann gemeinsam zu pilotieren. Die Projektergebnisse wurden in einer Publikation zusammengefasst.

Eine Analyse der Projektergebnisse zeigte, dass es vor allem einer Vertiefung in der Umsetzung von offenem Lernen bedarf, um Lernsettings zu schaffen, die neben der Vermittlung von Fachkompetenzen auch soziales Lernen der Schülerinnen und Schüler ermöglichen. Im Rahmen der Qualitätsentwicklung des regionalen Instituts für Lehrer/innenfortbildung Odesa wird das Lehrangebot des Instituts auf kompetenzbasierte Module umgestellt. Dabei wurden Module zu demokratischer Erziehung, IT, Kultur und Entrepreneurship bereits eingeführt, soziale Kompetenzen werden in diesem Projekt bearbeitet. Um den Erwerb von sozialen Kompetenzen zu fördern, braucht es nicht nur die Umsetzung entsprechender Methoden. Ein Wechselspiel zwischen dem Einsatz der Methoden, Reflexion des Einsatzes und Erleben der sozialen Kompetenz durch Erweiterung der Selbst-Kompetenz ermöglichen erst eine vollständige Umsetzung von Lehr-/Lernsettings zum Erwerb von sozialen Kompetenzen. Daher ist ein Durchlaufen dieser Prozesse aller beteiligten Personen notwendig, was im Rahmen dieses Projekts gewährleistet und mit Unterstützung von österreichischen Expertinnen und Experten, u.a. der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich, vermittelt wird.

Zielgruppen sind vor allem junge Lehrerinnen und Lehrer an Pilotschulen der Region Odesa sowie Methodiker/innen des Lehrer/innenfortbildungsinstituts Odesa und der methodischen Zentren aus dem Gebiet Odesa. Basierend auf diesen Lernprozessen werden Methoden zur Vermittlung von sozialen Kompetenzen an Schulen pilotiert. Basierend auf dem Fortbildungsbedarf der Lehrerinnen und Lehrer wird das Fortbildungsangebot des LFI Odessa angepasst und Mitarbeiter/innen in der Vermittlung der neuen Methoden geschult.

Das albanische Bildungsministerium hat im Schuljahr 2016/17 mit der flächendeckenden Einführung eines kompetenzbasierten Curriculums begonnen. Der OeAD unterstützte die Umsetzung von kompetenzbasiertem Lehren und Lernen durch die Entwicklung und Einführung eines Lernportfolios für Schülerinnen und Schüler in den Fächern bzw. Lernfeldern Muttersprache, Mathematik, Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften und IT. Im Projekt wurden Trainingsprogramme für Mentorinnen und Mentoren, Monitoring-Institutionen und Lehrerinnen und Lehrer entwickelt. Die Vertreterinnen und Vertreter von 13 regionalen Bildungsdirektoraten, 30 Schulleiterinnen und Schulleitern und 100 Lehrerinnen und Lehrer von 30 Schulen wurden in der Einführung des Lernportfolios geschult. Diese Schulen dienen als Ressourcenzentren für die Einführung des Lernportfolios an weiteren Schulen.

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